2020 fiel die Jubiläumsparty coronabedingt ins Wasser, nun hat die Osterburger Lebenshilfe mit zwei Jahren Verspätung ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die Vereinsmitglieder blickten auf eine rasante Entwicklung der Lebenshilfe zurück. Und sie haben schon das nächste Projekt im Blick.

Osterburg – „Manege frei“: Kinder und Erwachsene aus verschiedenen Bereichen der Osterburger Lebenshilfe führten am Sonnabend im Zelt des Mitmachzirkus „Smiley“ eine Galavorstellung auf. So bunt startete die Osterburger Lebenshilfe in ihre Jubiläumsparty.

Coronabedingt erst zwei Jahre nach dem 30-jährigen Bestehen hat der Verein seine Jubiläumsfeier nachgeholt. Am 20. September 1990 von 39 Altmärkern in Osterburg gegründet, ist der Verein, der sich für die Förderung eines selbstbestimmten Lebens der Menschen mit Behinderung und ihre Integration einsetzt, alleiniger Gesellschafter der Lebenshilfe Osterburg gemeinnützige Gesellschaft mbH. Die ist ihren „Kinderschuhen“ mit neun Beschäftigten, drei Mitarbeitern und einer technischen Kraft längst entwachsen und zu einem der größten Arbeitgeber der Stadt avanciert. Heute sind 140 Mitarbeiter bei der Lebenshilfe angestellt. Sie betreuen und begleiten 460 Kinder und Erwachsene, sagte Geschäftsführerin Sarah Maaß. Angefangen bei der Frühförderung und der Kindertagesstätte „Waldzwerge“ in Flessau über die Werkstätten bis hin zur Tagesförderung für Rentner ist die Lebenshilfe in allen Generationen präsent.

Das ohnehin schon große Aufgabenfeld der Lebenshilfe könnte sich in absehbarer Zeit noch erweitern. Denn für ihr früheres Hotel „Alanda“ in Seehausen, das von 2009 bis 2019 mit vier nichtbehinderten und vier behinderten Mitarbeitern betrieben wurde, hat sie eine neue Perspektive im Blick. Dort soll eine Tageseinrichtung für Rentner entstehen, kündigte Sarah Maaß an. Der Seehäuser Standort wäre die zweite Stätte dieser Art. Schon seit November 2014 besteht eine entsprechende Tageseinrichtung in Osterburg.

Joachim Fricke, Vorstandsvorsitzender des Vereins, bezeichnete die Entwicklung der Lebenshilfe als „eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.“ Dazu zählt Fricke auch den Ausbau des Werkstattbereiches. 1996 wurde der Hauptstandort an der Düsedauer Straße eröffnet. In den Jahren danach folgte dort ein Anbau. Zudem entstanden Außenstellen, wie unter anderem auch eine Werkstatt für seelisch behinderte Menschen. Die Lebenshilfe biete indes nicht nur Betreuung, Wohnangebote, Ausbildung und Arbeit, sondern auch eine erlebnisreiche Freizeitgestaltung. So sei unter anderem ein Weihnachtsbasar Tradition. Dieser Besuchermagnet für Einwohner aus Osterburg und Umgebung soll in diesem Jahr wieder stattfinden.

Darüber dürfte sich auch der Osterburger Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) freuen. Schulz war ebenso wie Stadtrat Michael Handtke, (Fraktionschef der Freien Stadträte), oder Marcus Hoppe, Geschäftsführer des Landesverbandes der Lebenshilfe, zu Gast, um dem Osterburger Verein zu gratulieren und ihm sowie seiner Gesellschaft eine weitere gute Entwicklung zu wünschen. Vertreter des Landkreises Stendal waren trotz Einladung nicht zum Jubiläumsfest erschienen. Das nahmen die Gastgeber mit Enttäuschung zur Kenntnis.

(Quelle: Volksstimme vom 05.09.2022, Foto Nico Maß)